Berlin: Nehmen Verbrechen zu?

Berlin: Nehmen Verbrechen zu?

Ein Anwalt weiß genau, was das Recht seines Mandanten ist und das selbst in aussichtslosen Situationen. Selbst dann, wenn er einen erwiesenen Straftäter verteidigen muss, dann wird er stets versuchen, die beste Verteidigungsstrategie für seinen Mandanten zu entwickeln, um so ein mildes Urteil zu erreichen.

Der Fachanwaltstitel „Fachanwalt für Strafrecht“ wurde 1995 von der Bundesrechtsanwaltskanzlei in einer Satzungsversammlung eingeführt. 1998 gab es dann bereits den ersten dieser Art: insgesamt 194 Anwälte für Strafrecht. Die BRAK verzeichnete bis 2014 knapp 3.100 Fachanwälte für Strafrecht, die sich als solche qualifiziert hatten.

Das Strafrecht selbst berührt einige der elementaren Bereiche unseres Lebens. Durch einen Anwalt für Strafrecht werden sowohl Täter als auch Opfer auf der Grundlage des deutschen Straf- und Prozessrechtes anwaltlich vertreten.

Dass der Anwalt für Strafrecht immer wieder ein Anlaufpunkt für Opfer und Täter sein wird, dass zeigen auch die weiteren Zahlen aus der Bundeshauptstadt:

  • Kfz-Diebstahl: 7349 Autos wurden 2016 gestohlen und das ist in Berlin der höchste Wert sein 10 Jahren.
  • Sexualstraftaten: Es gab eine Zunahme um 38 auf 308 Fälle bei der sexuellen Nötigung. Mit 686 erfassten Fällen beim sexuellen Missbrauch von Kindern blieb die Zahl konstant. Von 523 auf 586 verringerte sich die Zahl der Vergewaltigungen, wobei die Anzeigen aufgrund von Beleidigungen auf sexueller Grundlage um 376 auf 1255 Fälle zugenommen haben.
  • Raub: Hier wird in Berlin ein deutlicher Rückgang verzeichnet, denn es gab „nur“ 5156 Fälle und das ist die niedrigste Zahl seit 10 Jahren.
  • Körperverletzung: 42847 Fälle ein Anstieg von 5.3 %
  • Rauschgiftdelikte: 14.880 Fälle ein Rückgang um 7,7 %
  • Internetkriminalität: 24.401 Fälle und damit ein Höchststand

„In dubio pro reo“ – Im Zweifel für den Angeklagten

Ein Anwalt für Strafrecht wird sicherlich niemals arbeitslos, so makaber es auch klingt. Denn in Berlin passiert es rund 32-mal an jedem Tag: Von Kriminellen werden die Türen aufgehebelt und Scheiben zertrümmert um in die Wohnungen und Häuser einzusteigen. Laut der aktuellen Kriminalstatistik gab es im vergangenen Jahr 11.507 Einbrüche in der Hauptstadt und das war ein leichter Rückgang zum Vorjahr mit 11.815 Einbrüchen (2015). Somit gibt es seit 2014 einen leichten Rückgang von 652 Straftaten. Damit liegen die Zahlen noch immer auf einem hohen Niveau, wie auch von der Polizei eingeräumt wird.

Die meisten der Wohnungs-Einbrüche gab es in Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf und bei den Einfamilienhäusern in Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf.

Allerdings sind nicht überall in einem Bezirk die Menschen dem gleichen Risiko ausgesetzt. Sondern die Statistiker haben für den Kriminalatlas die Stadt in 183 Bezirksregionen eingeteilt, womit es möglich ist, einen besseren Vergleich anzustellen. Was die Aufklärungsquote angeht, so liegt diese im Bereich der Wohnungseinbrüche nur bei 7,8 % und im Vorjahr waren es noch 8,5 %.

Ein wirksamer Einbruchsschutz kann viele Einbrüche verhindern

Weiterhin ist die Zahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche in Berlin besorgniserregend hoch. Aber dennoch kann der Polizeistatistik eine positive Entwicklung entnommen werden. So wurden 42,9 % aller Taten abgebrochen und diese Quote ist die höchste seit Jahrzehnten, wie die Berliner Polizei mitteilt.

Das dem so ist, dazu trägt die immer bessere sicherheitstechnische Ausstattung von Wohnungen und Einfamilienhäusern bei. Die mechanischen Sicherheitsmaßnahmen und elektronischen Maßnahmen, zu denen bspw. Überwachungsanlagen oder Alarmanlagen gehören, schrecken die Einbrecher immer mehr ab.

Für die Berliner Polizei sind die Wohnungs- und Hauseinbrüche ein Schwerpunkthema, denn es handelt sich bei der Beeinträchtigung des Sicherheitsempfindens in den eigenen vier Wänden um ein sehr ernstes Thema. Nicht nur die Zusammenarbeit mit der OK-Abteilung (Organisierte Kriminalität) mit der Staatsanwaltschaft Berlin wurde intensiviert, sondern auch die regionale, nationale und internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden. Das ist vor allem sehr wichtig, dass so den reisenden Tätergruppen besser begegnet werden kann.

Von der Polizei wird darauf hingewiesen, dass vor allem die Einbruchsprävention dazu beitragen kann, die Täter abzuschrecken und die Einbrüche damit unwahrscheinlicher werden zu lassen. Von den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen werden kostenlose Sicherheitsberatungen angeboten, ebenso wie von seriösen Fachfirmen. Im Rahmen einer solchen Beratung können Schwachstellen am Objekt ermittelt werden und somit dann die passenden Sicherheitsmaßnahmen geplant werden.

Einbruchsschutz – dank KfW-Förderung jetzt noch attraktiver

Seit Ende März 2017 ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz KfW – ein noch besserer Ansprechpartner für Immobilieneigentümer als bisher, wenn es um die Maßnahmenförderung des Einbruchschutzes geht. Es ist jetzt für Bauherren und Mieter möglich, die KfW Förderung für den Einbruchsschutz bereits ab einer Investition von 500 Euro zu erhalten. Bisher mussten mindestens 2000 Euro in diese Maßnahmen investiert werden, damit man in den Genuss der Förderung kommen konnte.

10 % der Kosten werden als Zuschuss gezahlt, die beispielsweise bei der Installation einer Alarmanlage oder durch den Einbau einer einbruchshemmenden Tür bzw. von einbruchshemmenden Fenstern entstehen. Gefördert werden sowohl elektronische als auch mechanische Maßnahmen.

Diese Verbesserung wurde durch das Bundesbauministerium und dem Bundesinnenministerium in Verbindung mit der KfW auf den Weg gebracht. Damit soll ganz gezielt die Investition für mehr Sicherheit im Wohnbereich gefördert werden, denn es zeigt sich in den Statistiken, dass sich ein moderner Einbruchsschutz lohnt. Denn immer mehr Täter brechen ihren Versuch ab, wenn ihnen der Zugang zum Objekt durch mechanische Maßnahmen erschwert wird.

Gefördert wird der Einbruchsschutz pro Objekt mit bis zu 1.500 Euro und das entspricht einer förderfähigen Investitionssumme von 15.000 Euro.

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