Hausbewertung: Wie man den Hauswert ermittelt

Hausbewertung: Wie man den Hauswert ermittelt

Verkauf, Scheidung oder Erbfall – für viele Immobilienbesitzer stellt sich die Frage, welchen Wert das Haus aufweist. Jedoch gibt es bei der Wertermittlung Unterschiede.

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Faktoren spielen bei der Bewertung einer Immobilie eine wichtige Rolle, wie Lage, Wohnfläche, Ausstattung, Zustand und Marktlage.
  • Grundsätzlich kann ein Haus online oder durch einen unabhängigen Gutachter geschätzt werden.
  • Damit ein realistischer Marktwert (Verkehrswert) ermittelt werden kann, der sollte ein Verkehrswertgutachten durch einen geprüften und zertifizierten Sachverständigen erstellen lassen.
  • Wird ein vollständiges Verkehrsgutachten für eine einfache Immobilie erstellt, dann ist mit Kosten zwischen rund 1.600 und 2.500 Euro zu rechnen.
  • Dagegen kostet ein Kurzgutachten zwischen 1.000 und 1.400 Euro.
  • Eine online Immobilienbewertung handelt es sich um eine grobe Schätzung und hat keinen Bestand vor Gericht oder Behörden.

Wie ist es möglich, das Haus schätzen zu lassen?

Das Haus online schätzen lassen

Das Haus online zu schätzen lassen, ist geeignet, wenn es ausschließlich um eine grobe Orientierung fuer den Verkauf oder Kauf einer Immobilie geht. Online gibt es verschiedene Immobilienportale, über die es möglich ist, ein Haus online zu bewerten. Damit das möglich ist, müssen verschiedene Angaben über die Immobilie gemacht werden:

  • Immobilienart
  • Lage / Standort
  • Wohn- und Grundstücksfläche
  • Baujahr

Diese Informationen können unkompliziert in ein online Formular eingeben werden. Sobald alle Objektmerkmale und die eigenen Kontaktdaten eingetragen wurden, wird innerhalb weniger Minuten eine grobe Schätzung über den Wert das Hauses per E-Mail zugesandt.

Die Vorteile Die Nachteile
Kostenlos bzw. kostengünstig

Eine erste Hilfe z. B. beim Verkauf oder Kauf einer Immobilie

Ist nur ein grober Richtwert

Vor Gericht oder gegenüber Behörden hat diese Bewertung keinen Bestand

Zwar ist diese Methode um den Hauswert zu ermitteln kostengünstig, aber diese ist auch ungenau. Der Grund ist, dass entscheidende Faktoren der Immobilie keine angemessene Berücksichtigung finden. Daher eignet sich die online Schätzung nur, um eine grobe Orientierung zu erhalten – aber es handelt sich nicht um eine realistische Bewertung.

Die Schätzung vom Gutachter

Wird eine präzise Schätzung benötigt, wenn privat eine Immobilie verkauft, gekauft oder belastet werden soll, dann sollte die Hausbewertung durch einen Gutachter erfolgen. Auch wenn es um die Klärung von Besitzverhältnissen vor Gericht oder auf Behörden geht, ist diese Vorgehensweise die richtige.

Anlässe für die Wertermittlung durch einen Gutachter:

  • Hauskauf und -verkauf
  • Zwangsversteigerungen
  • Kreditvergabe
  • Insolvenzverfahren
  • Scheidung
  • Erbschaft

Bei einem Wertgutachten durch einen Sachverständigen handelt es sich im Gegensatz zur online Immobilienbewertung um eine kostenpflichtige Bewertung des Hauses oder der Immobilie. Der Gutachter oder Sachverständige ermittelt den Wert nach bindenden rechtlichen Vorgaben – also den Wert den die Immobilie gemessen am aktuellen Immobilienmarkt aufweist. Für eine solche Wertermittlung wird ein Termin vor Ort mit dem Sachverständigen vereinbart. Um den Wert des Hauses zu ermitteln, untersucht der Gutachter die Immobilie auf hinsichtlich Bauschäden und -mängel, Ausstattungsstandards und andere relevante Faktoren, damit den Wert möglichst präzise zu ermitteln.

Das Vergleichswertverfahren

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppelhaushälften, Wohnungen und baugleichen Reihenhäusern ist das Vergleichswertverfahren hilfreich, wenn es um die Wertermittlung geht. Als Basis dienen dabei die Kaufpreise, die in der Vergangenheit gezahlt wurden. Geht es um Bauland, dann wird auf die Bodenrichtwertkarte zurückgegriffen.

Der Vorteil ist, dass das Vergleichswertverfahren die aktuelle Marktlage berücksichtigt. Für den Vergleich werden Objekte mit ähnlicher Größe und Ausstattung in der gleichen Region herangezogen. Zudem kommen Aspekte wie Infrastruktur und Zustand der Immobilie. Das bedeutet, dass bei der Bewertung zählen z. B. die Größe des Grundstücks, das Baujahr, Baubeschreibung, Außenanlagen, Infrastruktur, die Lage und andere Wohnfeldinformationen wie Nachbarschaft, Einkommens- und Altersverteilung.

Schwierig wird es beim Vergleichswertverfahren, wenn Vergleichsobjekte fehlen. Zudem unterliegt der Verkehrswert Marktschwankungen, sodass es sich hier nur um eine Momentaufnahme handelt.

Das Haus professionell bewerten lassen

Immobilienbesitzer die kaum Wertsteigernde oder werterhaltende Maßnahmen an einem älteren Objekt durchführen, müssen beachten, dass sich das negativ auf den Wert niederschlägt. Zudem werden in die Jahre gekommene Immobilien Wertminderungen angesetzt, die von einem Sachverständigen geschätzt werden. Dahingegen schlagen besondere Ausstattungsmerkmale wie ein Kamin, Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen positiv zu Buche. Dabei kann es sich bspw. um eine neue Heizungsanlage handeln, ein neues Dach, die sanierte Fassade oder auch neue Fenster oder Bad- bzw. Kücheneinrichtung.

Wer eine realistische Schätzung des Wertes seiner Immobilie benötigt, der sollte sich grundsätzlich an einen unabhängigen und seriösen Gutachter wenden. Dieser verfügt über ein umfassendes Fachwissen, Marktkenntnisse und die notwendige Erfahrung, um den Wert der Immobilie realistisch zu ermitteln.

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