Was würde der Vergleich zwischen einem Holzbrett und Laminat ergeben? Viele sind der Meinung, dass beides sich doch sehr ähnlich ist. Doch weit gefehlt, denn beide haben nur noch ein paar Fasern gemeinsam. Doch warum wird fast jeder Laminatboden mit einer Holzoptik versehen? Was viele ebenfalls nicht wissen und diesen Bodenbelag deutlich unterschätzen: Laminat kann viel mehr!
Laminat und Laminieren: Die Wortgleichheit kommt nicht von ungefähr
Das Laminat nicht zufällig wie „Laminieren“ heißt, zeigt der Fakt auf, dass dieser Fußbodenbelag aus mehreren Schichten besteht, die alle flächig miteinander verklebt sind. Ein Dekorpapier wird auf eine Trägerplatte, die aus pressverleimten Holzfasern besteht, geklebt über das dann eine abriebfeste Deckschicht gezogen wird.
Das erste Laminat für Fußböden wurde von der schwedischen Firma Perstorp im Jahr 1977 hergestellt. Zu diesem Zeitpunkt ging es vor allem darum, eine preiswerte Alternative zu Fliesen oder Holz anbieten zu können. An keiner Stelle tut die Laminat-Komposition, die aus Melamin, Holzfasern, Vinyl- und Polyesterharzen besteht so, als wenn sie ein natürlicher Baustoff ist. Aber eben dies ist der größte Pluspunkt des Laminats: Es ist möglich, auf der Dekorschicht grundsätzlich alles darzustellen, was sich ebenfalls auf Papier drucken lässt. Der Hersteller Parador, der seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen hat, macht sich bei seinen Produkten eben diese Eigenschaft für seine Designer-Edition zunutze.
Von international renommierten Architekten und Designern lässt Parador regelmäßig sein eigenes Laminat designen. Dabei wird nur in den seltensten Fällen auf die omnipräsente Holzoptik zurückgegriffen. Beim Design werden die Chancen des Werkstoffes breit ausgenutzt. So schuf bspw. Zaha Hadid ein schwarz-gelbes Wellenmuster und weiße Kristallzacken auf schwarzen Grund. Mit farbigen Punkten und streifen muntern die Floor Fields von Alfredo Häberli die Räume auf. Anders der Architekt Hadi Teheran. Er mischt Fehlfarben in eine Terrazzo-Optik und lehnt das Format des Laminats an Parkett-Schindeln an, womit er eine Vielzahl von Verlegemustern ermöglicht.
Hat irgendeiner jemals behauptet, dass ein Laminatboden nach Parkett aussehen muss? Denn Laminat kann nach so vielen aussehen, als nach Holz.
Für welche Räume eignet sich Laminat?
In Wohn- sowie in Gewerberäumen ist Laminat von Vorteil. Dabei kommt es darauf an, ob ein Fußbodenbelag für die Küche, die Diele oder weniger genutzte Zimmer benötigt werden. Laminat wird in verschiedenen Nutzungsklassen und Qualitäten angeboten. So ist das herkömmliche Laminat für den Keller und die Räume wo es dauerhaft feucht ist, von Nachteil, da es sich verziehen kann. In diesen Räumen sollte ein Laminat mit Quellschutz verlegt werden. Bei diesen Produkten imprägniert der Hersteller Nut und Feder der Paneele, um die Feuchtigkeit daran zu hindern einzudringen.
Bei Laminat gilt stets, dass sich kleine Macken und Kratzer einfach reparieren lassen. Sollte der Bodenbelag allerdings durch einen Wasserschaden aufquellen, dann bleibt letztendlich nur noch der Austausch.
Die Vor- und Nachteile von Laminat
Die Vorteile |
Die Nachteile |
Perfekt für Fußbodenheizung, da es kaum isoliert ist
Strapazierfähig und pflegeleicht Eine große Auswahl an Dekoren und Preisklassen |
Laminat ist ohne Fußbodenheizung fußkalt, da es wäre schlecht dämmt
Kann nicht renoviert werden – Macken können nicht herausgeschliffen werden, da dann das Trägermaterial zum Vorschein kommt |
Ein weiterer Vorteil von Laminat ist die einfache Verlegung. Fast jeder Laminatboden lässt sich mit einem Klicksystem verbinden. Das bedeutet, dass die Kanten speziell gefräst sind. Nut und Feder werden zumeist schräg aneinandergelegt und rasten dann beim Herunterdrücken des neu angefügten Elements ein. Leim ist beim modernen Laminat nicht mehr notwendig.
Viele Hersteller werben sogar damit, dass der Boden beim Umzug einfach „abgebaut“ und mitgenommen werden kann. Allerdings hält die Stiftung Warentest die meisten der Verbindungssysteme nicht für stabil genug. Langfristig leiern die Klicksysteme aus und das heißt: nicht allzu oft umziehen.
Auch die patentierten Klick-Systeme sind ein Vorteil. Auf diese sollte beim Kauf geachtet werden. Bei diesen Systemen kann man sich sicher sein, dass der Boden gut zu verlegen ist und es nicht zu Problemen kommt, die vor allem bei Laminat von minderer Qualität öfter auftreten. Nicht immer verfügen die anonymen Anbieter im Billig-Laminat-Sektor über die notwendigen Kenntnisse, um ein gutes Klick-Laminat zu produzieren, oder aber die Qualität des Laminatbodens leidet unter der aggressiven Preispolitik. Die besten bzw. stabilsten und damit hochwertigsten Systeme verfügen über eine hochverdichtete Faserplatte als Trägermaterial.
Der größte Nachteil ist sicherlich, dass Laminat kaum über einen Schallschutz verfügt. Im Handel gibt es viele Laminatböden, die ungedämpft sind und hier ist bei der Verlegung eine separate Trittschalldämmung notwendig. Allerdings haben sich viele der Hersteller bereits etwas einfallen lassen und bieten bereits Laminatböden mit integrierter Trittschalldämmung an. Diese ist an der Rückseite des Laminats angebracht und schluckt den größten Teil des Raumschalls sowie der Trittgeräusche.
Fazit zum Laminatboden: ein schicker, strapazierfähiger und pflegeleichter Allrounder
Ein jeder der sich für Laminat als Bodenbelag entscheidet, der erhält einen Fußbodenbelag, der als schicker, strapazierfähiger und pflegeleichter Allrounder immer wieder überzeugt. Vor allem die Pflege erweist sich als simpel, denn hier reicht diesen einfach regelmäßig zu wischen oder zu saugen. Hin und wieder sollte er feucht gewischt werden. Laminatböden sind daher eine preiswerte Alternative zu Parkett, wobei dieser Fußbodenbelag für Küche und Bad nur eingeschränkt empfehlenswert ist.
Vielen Dank für das Aufzeigen der Unterschiede. Für mich war der Punkt der einfachen Reinigung für das Laminat ausschlaggebend, um es zu bevorzugen. Viele Grüße.