Es gibt eine Vielzahl von Begriffen, die mit dem Thema Schweißen zusammenhängen und diese führen dazu, dass man schnell durcheinander kommt. Wie unterscheiden sich die einzelnen Methoden und weisen diese Vor- und Nachteile auf? Hier einmal eine Übersicht zu den einzelnen Schweißverfahren und worauf beim Schweißen zu achten ist.
Vier + Ein Schweißprozesse unterscheiden die Schweißer
Wird von der Berufsgruppe der Schweißer gesprochen, dann oftmals von verschiedenen Berufsgruppen. Allerdings ist dies nicht korrekt, denn es sind in erster Linie die Schweißprozesse, mit denen sich die Schweißer voneinander unterscheiden. Grundlegend gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Arten, wobei es vier Schweißverfahren gibt, die am häufigsten vertreten sind. In dieser Hinsicht ist von folgenden die Rede:
- Gas Schweißen
- WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgasschweißen)
- Lichtbogenhandschweißen (E-Schweißen)
- MAG-Schweißen (Metall-Aktivgasschweißen)
Inzwischen haben sich diese vier Arten klar von den anderen abgehoben und bei ihnen handelt es sich um die aktuellen Lösungen. Bevor diese vier weiter beschrieben werden, soll die Sprache auf ein weiteres Verfahren fallen, bei dem es sich um eine innovative Technologie handelt. Diese ermöglicht das Festkörperverbinden heterogener Legierungen: das Rührreibschweißen (Friction Stir Wilding).
Bei diesem Schweißverfahren wird die Montage verschiedener Metalle ermöglicht und das mit einem verschleißfesten Gewindestift, auf dem die Schweißnaht folgt, die während der Abkühlphase entsteht.
Die Vorteile des Rührreibschweißens
Die Vorteile dieses Schweißverfahrens sind vielfältig. Zum einen handelt es sich um eine schnelle und wirtschaftliche Schweißmethode, bei der pro Minute bis zu drei Meter material miteinander verbunden werden können. Zudem ist kein Schweißzusatzwerkstoff erforderlich und es ist nur ein Durchgang notwendig.
Darüber hinaus ermöglicht das Friction Stir Wilding das Schweißen von mehreren Materialien:
- Aluminium / Kupfer
- Aluminium / Edelstahl
- Aluminium / Stahl
- usw.
Selbst dicke Materialien – bis zu 8 Zentimeter – können problemlos miteinander durch dieses Schweißverfahren miteinander verbunden werden. Aufgrund dessen das diese Schweißtechnik vollautomatisch und geprüft ist, fallt das Fehlerrisiko sehr gering aus. Daher eignet sich die reibschweißung besonders für die Industriezweige, bei denen modernste Technik und ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit benötigt werden.
Zu den weiteren Vorteilen oder positiven Eigenschaften des Friction Stir Wilding zählen dessen ökologischen Eigenschaften. Denn hier handelt es sich um einen umweltfreundlichen Herstellungsprozess, denn es erfolgt keine Emission von UV-Strahlen, giftigen Gasen, Rauch oder sonstigen Ausstößen.
Für wen ist diese Technologie geeignet?
Perfekt ist das Friction Stir Wilding für die verschiedensten High-Tech-Bereiche, wie bspw. die Luftfahrt, Energie, Verteidigung und Automobilindustrie. Besonders im Bereich der Elektromobilität wird von den Experten FSW empfohlen, bei der Verbindung von Aluminium und Leichtmetall. Das Rühreibschweißverfahren ist eine innovative Technik, das ein optimales Schweißen ermöglicht und somit Konstruktionen in Leichtbauteilen. Das bietet einen klaren Vorteil auf für die Elemente in den Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
Schweißen – unlösbar verschiedene Werkteile miteinander verbinden
Oben wurden die klassischen Schweißverfahren bereits genannt und diese werden sicherlich nicht ersetzt werden durch das Friction Stir Wilding, denn auch sie haben ihre Vorteile.
Gas Schweißen
Bei dieser Art des Schweißens wird die Schweißnaht erhitzt, womit sie aufgeschmolzen wird. Als Wärmequelle dient die Flamme des Autogenschweißgerätes, von der die Schmelze vor Sauerstoff und damit vor Oxidation geschützt wird.
In erster Linie werden die Gas-Schweißer im Handwerk eingesetzt und dort vor allem in den Bereichen Gas- und Wasserversorgung. Durch das Gas Schweißen werden die Rohre bis zum Nahtgrund durchgeschweißt. Erforderlich ist dies bspw. beim Rohrleitungsbau. Da hier keine Abhängigkeit von Strom besteht, sind die Gas-Schweißer häufig in der Außenmontage aktiv, im Handwerk oder auch im Bereich der Gas- und Wasserversorgung.
WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgasschweißen)
Hierbei handelt es sich um einen festen Bestandteil des Schweißens und diese Schweißart ist einfach nicht wegzudenken. Bei diesem Schweißverfahren ist der Lichtbogen essenziell und vor allem das prägende Merkmal, denn dieser wird zwischen dem Werkstück und der Wolfraum-Elektrode positioniert.
Die Elektrode erreicht einen hohen Schmelzpunkt und schmilzt während des Schweißvorgangs daher nicht ab. Bei diesem Verfahren kommt zudem noch ein weiterer Werkstoff zum Einsatz und dieser wird in den Lichtbogen gehalten und verschmilzt während des Schweißens des Werkstückes.
Zumeist werden inerter Gase verwendet. Dies verhindert eine chemische Reaktion mit der Luft. Typische Anwendungsgebiete des WIG-Schweißens sind in der Metallverarbeitung zu finden. Doch auch im Apparatebau, dem Behälterbau oder dem allgemeinen Rohrleitungsbau kommen WIG-Schweißer zum Einsatz.
Lichtbogenhandschweißen (E-Schweißen)
Auch hier wird sich beim Schweißen eines Lichtbogens bedient, der zwischen Werkstück und Elektrode zum Einsatz kommt. Doch im Vergleich zum WIG-Schweißen dient hier die Elektrode als Zusatzwerkstoff und schmilzt während des Schweißens auf.
Des Weiteren werden noch andere Elektroden eingesetzt und bei diesen handelt es sich um Stabelelektroden. Diese sind mit einer Ummantelung versehen, die dafür sorgt, dass es zur Abgabe von entsprechenden Schutzgasen kommt. Die Schmelze erhält so einen Schutz vor einer chemischen Reaktion mit der Luft.
Dieses Verfahren zählt zu den ältesten der Branche. Bei den typischen Anwendungsgebieten handelt es sich um den Rohrleitungsbau. Aber auch im Stahl- und Brückenbau sind die E-Schweißer im Einsatz.
MAG-Schweißen (Metall-Aktivgasschweißen)
Bei diesem Verfahren bedient sich der Schweißer eines Gemischs verschiedener Aktivgase. Das MGA-Schweißen kommt besonders häufig im Metallbau zum Einsatz, woher auch der Name Metall-Aktivschweißen stammt. Die Qualität der Schweißnaht wird durch die erwähnten Gase beeinflusst, die zudem sicherstellen, dass es zu keiner chemischen Reaktion kommt. Fernab vom Metallbau wird das MAG-Schweißen auch im Fahrzeug- und Maschinenbau eingesetzt.
Jede Schweißart ist essenziell für die Wirtschaft
Am Ende kann nur eines festgehalten werden: Während vier dieser Schweißverfahren schon länger ein fester Bestandteil sind, wenn auch das industrielle Schweißen vielen davon den Rang abläuft. Doch das Elektrodenhandschweißen wird weiterhin unverzichtbar sein, während die modernen und innovativen Schweißmethoden wie das Rührreibschweißverfahren sich ebenfalls einen festen Platz sichern werden.
Derjenige, der vor der Auswahl des richtigen Schweißverfahrens steht, der sollte sich in Ruhe mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn eine vorschnelle Entscheidung kann selbst für den Schweißer mit maßschneidenden Veränderungen verbunden sein. Aber das ist noch nicht alles. Denn vor jedem Projekt müssen die Unternehmen abwägen, welches der 4 + 1 Verfahren zum Einsatz kommen soll.
Es ist letztendlich die Auswahl des Schweißverfahrens, das darüber entscheidet, wie erfolgreich die Fertigung aussieht – vor allem da auch die wirtschaftlichen Aspekte eine Rolle spielen und Berücksichtigung finden müssen.