Viele werden das Volkslied aus ihrer Kindheit kennen, und auch heute hat es nichts von seiner Anziehungskraft einbüßen müssen. Zwar ist der Urheber des Liedes unbekannt, dass circa um 1900 entstanden ist, doch wie die Strophen des „Wer will fleißige Handwerker seh’n“, sind massiv gebaute Häuser nicht nur traditionell, sondern wertbeständig und unerschütterlich.
Daumen hoch für massiv gemauerte Häuser
In Deutschland entscheiden sich die meisten Familien, die ihren Traum der eigenen vier Wände erfüllen, für ein massiv gemauertes Haus. Das ist kein Wunder, denn es gibt zahlreiche Argumente, die für diese Bauweise sprechen.
Neben dem Volkslied gibt es noch etwas, das mit den Massivhäusern in Verbindung gebracht werden kann: das Märchen von den drei kleinen Schweinchen. Diese suchten Schutz in ihren selbst gebauten Häusern vor dem großen bösen Wolf. Aber nur das aus Stein gemauerte Haus trotzte am Ende der Geschichte dem Angreifer und erwies sich als deutlich stabiler als die vorherigen Häuser, die aus Holz oder Stroh gebaut waren. Genau diese Langlebigkeit ist es, dass die Wahl der meisten der Bauherr*innen auf ein Massivhaus fällt.
„Steinalt“ – massive Häuser überdauern Jahrhunderte
Im Jahr 2020 wurden knapp 90 Prozent aller Wohngebäude laut dem Statistischen Bundesamt durch einen Massivhaus Anbieter errichtet. Eine Immobilie, die in Massivbauweise errichtet wird, kann bei guter Pflege die Jahrhunderte überdauern und dies wird vor allem durch die historischen Gebäude eindrucksvoll bewiesen. Ein Haus, das Stein auf Stein gemauert wird, kann durchaus ein stolzes Alter von 100 bis 150 Jahren erreichen. Zum Vergleich: In der Regel bestehen die nicht massiven Fertighäuser aus Holz und halten schätzungsweise lediglich 50 bis 75 Jahre.
Des Weiteren bieten die Häuser, die aus Kalksandstein, Ziegel, Porenbeton oder Leichtbaustein gebaut sind, noch weitere Vorteile. Hier nur ein kurzer Überblick:
- Individuelle Einzelstücke: Massivhäuser werden durch Architekten entworfen – Bauherren können sämtliche Details planen und Wohnwünsche verwirklichen.
- Ausgezeichneter Schallschutz: Die Häuser verfügen über massive Wände, sodass Verkehrslärm und andere Geräusche kaum in den Wohnraum eindringen.
- Schutz gegen Witterung: Leider sind in der Zukunft immer häufiger Unwetter zu erwarten und dagegen bieten die Massivhäuser einen besonders guten Schutz.
- Hervorragender Brandschutz: Im Falle eines Brandes halten Mauerwerk und Betondecken einem Feuer lange stand und bewahren ihre Stabilität.
- Günstigere Gebäudeversicherung: Das Schadensrisiko dieser Häuser wird von den Versicherungen deutlich geringer eingeschätzt.
Zudem bieten die massiven Wände einen Schutz gegen Hitze und Kälte. Das heißt, dass die Hitze im Sommer nur langsam ins Innere vordringen kann und es somit länger angenehm kühl bleibt. Dagegen wird im Winter die Heizenergie im Stein gespeichert, wobei es abhängig vom Mauerstein ist, in welchem Umfang. Des Weiteren reguliert das massive, verputzte Mauerwerk die Luftfeuchtigkeit. Denn es kann die Luftfeuchtigkeit speichern und gibt diese wieder zurück an den Raum. Somit wird für ein angenehmes Raumklima gesorgt.
All diese Punkte sprechen bereits für die Erstellung eines Massivhauses. Aber es gibt noch einen Grund und das ist die Wertbeständigkeit. Diese trägt dazu bei, dass Banken diese Häuser besser bewerten, als eine Immobilie, die bspw. in Fertigbauweise erstellt wurde. Denn sollte der Fall eintreten, dass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt veräußert werden muss, dann wird ein höherer Verkaufswert erzielt, als bei einem gleichaltrigen und vergleichbaren Fertighaus. Entsprechend fällt der Beleihwert aus und von den Banken wird ein höheres Darlehen gewährt.
Massivhäuser und ihre Nachteile
Wo Vorteile sind, da gibt es ebenfalls Nachteile, das ist im Leben grundsätzlich der Fall und gilt somit ebenfalls für ein Massivhaus. Allerdings beschränken sich diese auf drei Aspekte:
- Eine längere Bauzeit im Vergleich zum Fertighaus,
- in den meisten Fällen sind die Baukosten höher und
- die langen Trocknungszeiten einzelner Elemente in Verbindung mit der Bauzeit.
Der Rohbau eines Fertighauses steht in der Regel in wenigen Tagen – zumeist ein oder zwei Tage, während der Bau eines Massivhauses mehrere Monate in Anspruch nehmen kann, je nach Größe und Ausstattung. So ist es nicht unüblich, dass der Rohbau durchaus vier bis acht Monate dauert. Das stellt einen klaren Nachteil dar. Verantwortlich dafür sind die langen Trocknungszeiten von Putz, Estrich und Bodenplatte. Anders beim Fertighaus, wo die einzelnen Elemente vorgefertigt an der Baustelle eintreffen und lediglich montiert oder miteinander verbunden werden müssen.
Die Annahme, dass die Baukosten für ein Massivhaus entscheidend höher sind, als bei der fertigen Variante, ist weit verbreitet. Selbst wenn das oftmals zutrifft, so sind auch Fertighäuser keinesfalls ein Schnäppchen, denn auch hier ist bei den Bauherr*Innen Massivität und Individualität gefragt.