Sicherlich ist es möglich, eine Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) selbst zu verwalten. Doch der größte Teil der WEGs in Deutschland wird allerdings von externen Hausverwaltungen betreut. Denn für die Eigentümergemeinschaft ist eine Selbstverwaltung nur in wenigen Fällen sinnvoll.
Die WEG-Verwaltung: Wobei handelt es sich?
Eine ordnungsgemäße Verwaltung der Liegenschaft wird durch das Wohnungseigentumsgesetz vorgeschrieben und verantwortlich dafür ist die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Sofern sich die WEG nicht selbst um die Verwaltung kümmern möchte, kann dafür eine WEG-Verwaltung beauftragt werden. Eine WEG Verwaltung Berlin ist für die Betreuung des Gemeinschaftseigentums zuständig und zudem für die Betreuung der gemeinschaftlichen Finanzen.
Die Bestellung eines WEG-Verwalters ist nicht verpflichtend
Durch das Wohnungseigentumsgesetz ist es den WEGs weiterhin erlaubt, sich selbst zu verwalten. Selbst nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes (WEMoG) hat sich daran nichts geändert. Das bedeutet, dass ein externer Verwalter nicht zwingend bestellt werden muss. Nur dann, wenn ein WEG-Mitglied den Wunsch ausspricht, eine professionelle WEG-Verwaltung zu beauftragen, muss diesem nachgekommen werden.
Somit ist es der WEG überlassen, ob diese sich selbstverwaltet oder eine professionelle Verwaltung bestellt wird. Beide Vorgehensweisen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die abhängig sind von dem Immobilientyp, den Präferenzen der WEG und der Größe der WEG.
Selbstverwaltung der Eigentümergemeinschaft – sinnvoll? Ja oder Nein/
Für eine kleine Eigentümergemeinschaft ist es möglich, die Selbstverwaltung in Betracht zu ziehen, sofern die Wohnungen selbst bewohnt werden. Allerdings sollte die Gemeinschaft aus maximal zehn Eigentümern bestehen. Zudem müssen die anstehenden Aufgaben von ihnen mit der erforderlichen Kompetenz ehrenamtlich ausgeführt werden. Es steht außer Frage, dass die Vorteile der Selbstständigen WEG Verwaltung auf der Hand liegen: Es werden Kosten eingespart. Hinzu kommt, dass sich die Verwalter, die ehrenamtlich die Aufgaben übernehmen, sich mehr engagieren.
Die Eigentümergemeinschaft in Selbstverwaltung darf nicht mit einer Mietverwaltung verwechselt werden. Letztere kümmert sich um die Verwaltung einer vermieteten Immobilie, in der mehrere Mietwohnungen vorhanden sind.
Die Vor- und Nachteile der WEG-Selbstverwaltung
Die Vorteile
- Die Kosten für die Verwaltung sind geringer bzw. es gibt keine.
- Aufgrund der ehrenamtlichen Verwalter besteht Insider-Wissen über das Objekt und der Struktur innerhalb der WEG.
- Entscheidungen können durch kurze Wege oftmals schneller umgesetzt werden.
- Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber „der eigenen“ Immobilie ist höher.
- Der persönliche und zumeist gute Kontakt zwischen den Eigentümern ist nicht zu unterschätzen, wodurch die Selbstverwaltung erleichtert wird.
Die Nachteile
- Der Eigentümer, der die Verwaltung der WEG übernimmt, haftet zugleich.
- Oftmals ist die Eigentümergemeinschaft mit der Thematik überfordert, da das Know-how fehlt.
- Der bestellte Verwalter ist ständig im Dienst. Durch sein ehrenamtliches Engagement ist seine Arbeitsbelastung höher.
- Grundsätzlich sollte der eingesetzte Verwalter neutral auftreten, was u. U. schwierig sein kann, da ihm selbst eine Immobilie innerhalb der WEG gehört.
- Es kann passieren, dass ein persönliches Misstrauen einzelner Eigentümer gegenüber dem WEG-Verwalter entsteht.
Zudem müssen die Besitzer der Eigentumswohnung*en, die ebenfalls als Vermieter auftreten, über die neuesten Verordnungen Bescheid wissen.
Eine professionelle Hausverwaltung beauftragen
Die externe WEG-Verwaltung stellt eine alternative zur Selbstverwaltung dar. Die Kosten für die Verwaltung sind vom Bundesland und der Anzahl der zu verwaltenden Einheiten abhängig. Zudem wirkt sich der Zustand des Objektes auf die Kosten aus. Sobald ein passender WEG-Verwalter gefunden wurde, werden die wichtigsten Details im Vertrag mit der WEG-Verwaltung festgehalten. Die professionelle Betreuung der Liegenschaften durch einen externen Dienstleister bringt im Vergleich zur Selbstverwaltung seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich.
Die Vorteile
Qualifizierte Hausverwalter verfügen über eine ausreichende Expertise und Fachwissen, sodass sie den Aufgaben bei der Verwaltung in allen Bereichen gerecht werden. Die Profis kennen sich mit dem kaufmännischen Bereich aus als auch mit dem technischen Teil und den rechtlichen Bereich. Die WEG-Mitglieder sparen so nicht nur Zeit, sondern auch Stress. Hinzu kommt, dass es nicht zu Fehlern kommt und die Neutralität stets gegeben ist. Außerdem bringen die Hausverwalter ihr eigenes Netzwerk von Hausmeister, Reinigungspersonal, Handwerker und Co. mit.
Die Nachteile
Allerdings gibt es nicht nur qualifizierte Hausverwalter, sondern leider auch „schwarze Schafe“ und von diesen gibt es noch immer einige. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ausführlich zu recherchieren und sich Referenzen einzuholen. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine professionelle WEG-Verwaltung mit Kosten verbunden ist. Gerät die WEG an den falschen Verwalter, dann droht fehlende Transparenz.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Die Vorteile | Die Nachteile |
Umfangreiches Know-how
Jahrelange Erfahrung Eigentümer ersparen sich Zeit und Stress Neutralität Eigenes Dienstleister-Netzwerk |
Hohe Verwaltungskosten
Es gibt einige unqualifizierte Verwalter Fehlende Transparenz |
Fazit: Externe Verwaltung oder Selbstverwaltung
Abhängig ist die Entscheidung der Art der Hausverwaltung von unterschiedlichen Faktoren. Zuerst einmal sollten sich die WEG-Mitglieder über einige wichtige Punkte Gedanken machen, wie den Zustand der Immobilien, Größe der WEG und Verwaltungskosten und dieses besprechen. Bei einer modernen Immobilie mit wenig Verwaltungsaufwand und einer Vielzahl von Selbstnutzern lohnt es sich, die Selbstverwaltung in Erwägung zu ziehen. Gleiches gilt für eine kleine WEG. Doch ist die Immobilie alt und sanierungsbedürftig oder um eine große WEG mit vielen Parteien, dann sollte die Entscheidung auf eine externe Hausverwaltung gesetzt werden.