Dachsanierung – selbst das schönste Dach kommt in die Jahre

Rund 50 bis 60 Jahre – das ist die Lebensdauer für die meisten Materialien, die bei der Dacheindeckung zum Einsatz kommen. Ist diese Zeit abgelaufen, dann ist eine Dachsanierung fällig. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die Arbeit, die ein Heimwerker auf eigene Faust übernehmen kann, sondern hier ist es notwendig, die Fachmänner ans Werk gehen zu lassen.

Das Dach sanieren – wann ist es sinnvoll?

„Veraltete Dachsteine oder Dachziegel, die Wärmedämmung ist unzureichend – die Dacheindeckung, Dachkonstruktion oder die Dachdämmung entspricht nicht mehr dem neuesten Standard? Ist das Dach schadhaft oder gar zu einer Gefahr geworden? – dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem eine Dachsanierung in Angriff genommen werden muss, um Folgeschäden an der Bausubstanz zu verhindern!“

Klingt wie eine Fernsehwerbung, wo Fachleute bestückt mit Werkzeug Kunden davon überzeugen wollen, sie anzurufen. Da kommt vielen sicherlich der Hollywood-Streifen „Ghostbusters“ in den Sinn, wo die drei auf sich aufmerksam machen wollen.

Dabei ist dies gar nicht so falsch, denn viele Hausbesitzer sind sich nicht darüber bewusst, wie wichtig eine Dachsanierung ist – ebenso wie die Verfolgung von Geistern (auch wenn es diese nicht gibt). Denn die Dachhaut mit den Ziegeln, Dachsteinen, Schieferplatten oder klassischen Dachpfannen trägt dazu bei, das Haus vor Witterungseinflüssen wie Regen zu schützen. Diese Aufgabe ist für das Dach mit hohen Belastungen verbunden und daher ist es wichtig, dass die Dachhaut langlebiger gemacht wird, in dem diese vor durchdringendem Regen oder Bewuchs geschützt wird.

Den Hausbesitzern, denen jetzt die Dringlichkeit einer Dachsanierung deutlich wird, rufen Ihre persönlichen „Ghostbusters“! Wo die letzten Stricke zu reißen drohen, werden die ausgebildeten Fachleute die helfende Hand reichen! Egal ob es um die Versiegelung der Dachziegel geht oder um ein komplett neues Dach.

Die Dachbeschichtung – eine zusätzliche Schutzschicht

Doch nicht nur bei einem Neubau kann es sinn machen, die Dachziegel zu beschichten, sondern diese kann sogar eine Alternative zur Neueindeckung sein. Kommt es zu einer sogenannten Dachbeschichtung, dann wird ein gedecktes Dach neu versiegelt. Vor allem dann, wenn die Ton-Dachziegel oder die Zementpfannen durch Verwitterung in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist eine Beschichtung empfehlenswert. Dachpfannen und -Ziegel werden mit den Jahren entweder porös oder sind stark von Moos bedeckt. Durch eine neue Dachbeschichtung wird die Oberfläche, die zuvor gereinigt wurde, schmutzabweisend. Zudem wird der Alterungsprozess gestoppt, womit die Lebensdauer der Ziegel um rund 10 Jahre verlängert wird.

Die Vor- und Nachteile einer Dachversiegelung

Pauschal ist allerdings nicht zu sagen, ob es sinnvoll ist, die Dachziegel versiegeln zu lassen. Hier fließen mehrere Faktoren ein, von denen die Vor- oder Nachteile dieser Vorgehensweise begünstigt werden. Befürworter argumentieren, dass die Lebensdauer des Daches verlängert wird und sogar nachträglich die Farbe der Ziegel verändert werden kann.

Die Gegner der Dachversiegelung heben hervor, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht angemessen ist, vor allem da alle Dachziegel von Werk aus beschichtet angeliefert werden und somit bereits haltbar sind. Aber es gibt noch weitere Vor- und Nachteile, die häufig vorgebracht werden:

Die Vorteile	Die Nachteile
Der Werterhalt wird verbessert. Mögliche Reduzierung der Reibung durch ablaufendes Wasser. Schutz vor Witterungen	Bei intakten Dacheindeckungen ist der Nutzen fraglich. Bei mangelhafter Beschichtung ist eine Schimmelbildung möglich * Keine Frostbeständigkeit, womit es zum Abblättern mit der Zeit kommen kann.

* Der Schimmelbefall wird insbesondere als Nachteil angesehen, wenn es sich um Beschichtungen handelt, die nicht diffusionsoffen sind.

Nicht alle Dächer sind für eine Versiegelung geeignet

Aufgrund dessen, das es sich bei der Dachbeschichtung um eine Art „Lackierung“ handelt, ist vorab sicherzustellen, dass die Versiegelung sich mit der Oberfläche verbinden kann. Aus diesem Grund muss die Dachhaut ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit die Dachziegel versiegelt werden können.

• Üblicherweise eignen sich für eine Dachbeschichtung nur Dachpfannen aus Ziegel, Beton oder Faserzementplatten.
• Zuerst muss die Dachoberfläche gründlich gereinigt werden, bevor die Grundierung und im Anschluss die Dachbeschichtung aufgebracht werden kann. In der Regel wird für die Reinigung des Daches ein Dampfreiniger verwendet, mit dem Moose, Schmutz und Flechten beseitigt werden.
• Moderne Dachpfannen werden bereits vom Werk beschichtet, womit eine Beschichtung eines Neubau-Daches nicht notwendig ist. In der Regel hält diese Versiegelung mehrere Jahre. Erst dann, wenn die ursprüngliche Beschichtung durch die Witterung verschwunden ist, sollte über eine neue Dachversiegelung nachgedacht werden.
• Es dürfen keine Beschädigungen an der Dachoberfläche vorhanden sein. Denn eine neue Schutzschicht restauriert poröse Dachpfannen nicht. Sondern ganz im Gegenteil, die Dachpfannen, die beschädigt sind, nehmen durch die Versiegelung einen noch größeren Schaden. Zudem können verschlissene Dachziegel bei der Reinigung mit dem Dampfstrahler komplett bersten.

Fazit: Dachbeschichtung oder doch lieber neu eindecken?

Sofern das Dach bereits stark gealtert ist und die Dachziegel Schäden aufweisen, bringt die Reinigung und Versiegelung nicht den gewünschten Schutz. Doch wird der perfekte Zeitpunkt erwischt, dann ist es durchaus sinnvoll und kostengünstig die Dachziegel versiegeln zu lassen.

Wenn es darum geht, die beste Lösung für das Dach zu finden, sollten erfahrene Dachdecke herangezogen werden. Diese sanieren das Dach richtig, egal ob mit einer neuen Beschichtung oder einer Neueindeckung. Am Ende werden höhere Kosten vermieden, da eine aufwendige Dachstuhlsanierung nicht notwendig ist.