Baukonzepte – nachhaltig und energiebewusst

Baukonzepte – nachhaltig und energiebewusst

Wer aktuell vor dem Bau eines Hauses steht und sich für ein besonders nachhaltiges Baukonzept entscheiden möchte, sollte sich die Konzepte Passivhaus, Nullenergiehaus und Plusenergiehaus zu Gemüte führen: Was beschreiben sie? Wie lassen sie sich mit dem Fertighausbau vereinen? Lohnt sich die höhere Investition?

Was ist ein Niedrigenergiehaus bzw. Passivhaus?

Jedes Haus bzw. jede Immobilie, deren Energieeffizienz besser ist als die gesetzlich vorgeschriebene, ist ein Niedrigenergiehaus. Dies wird hauptsächlich durch eine überdurchschnittliche Wärmedämmung und moderne Heizsysteme erreicht, mitunter ist auch die solare Energiegewinnung Teil dieses Konzepts. Ein Passivhaus ist eine Einschränkung des Niedrigenergiehauses: Hierbei handelt es sich um ein Haus bzw. eine Immobilie, welches weniger als 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr verbraucht. Damit das funktioniert nutzen Passivhäuser meist Energieträger wie die Sonne oder Abwärme von den Bewohnern zum Heizen. Bemerkenswert ist damit einhergehend die hervorragende Wärmedämmung eines Passivhauses, sodass die benötigte Heizenergie minimal ist.

Das Nullenergiehaus

Entsprechend dem Namen steht ein Nullenergiehaus noch besser da, als ein Passivhaus: Es verbraucht genau so viel Energie, wie es erzeugt. Theoretisch ist hier ein autarker Betrieb möglich. Erreicht wird dies einerseits durch eine herausragende Wärmedämmung, smarte Belüftungs- und Heizsteuerungen sowie besondere Technologien wie Wärmetauscher in der Belüftung. Zur Energieerzeugung werden Photovoltaik oder Solaranlagen im Verbund mit Warmwasserspeichern und Hausakkus verwendet. Wärme wird zudem mitunter durch Geothermie und durch Wärmepumpen gewonnen. Das Null-Energieniveau gilt übrigens im Jahresdurchschnitt, so wie beim Niedrigenergiehaus das auch der Fall ist. Es kann also sein, dass ein Nullenergiehaus mal mehr Energie benötigt als es erzeugt. Dies wird an anderer Stelle bzw. zu einem anderen Zeitpunkt jedoch ausgeglichen. Spätestens hier sind übrigens auch die Geräte im Haus Teil des Energiekonzepts: Moderne sparsame Kühlschränke sind ebenso Standard wie Wärmepumpentrockner.

Das Plusenergiehaus

Das Non-Plus-Ultra ist als drittes Konzept das Plusenergiehaus. Auch hier ist der Name Programm: Ein nach diesem Konzept entworfenes Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. Zur Energieerzeugung kommen Photovoltaik, Windkraft und seltener sogar Wasserkraft in Frage. Natürlich sind auch die Technologien aus dem Nullenergiehaus Teil des Plusenergiehauses. Vom technischen Stand her stellt das Plusenergiehaus den höchsten Anspruch dar – und ist damit auch mit dem höchsten Kosten verbunden. Auch hier betrachtet man den Energieverbrauch bzw. die -Erzeugung im Übrigen im Jahresdurchschnitt. Es kann also durchaus sein, dass ein Plusenergiehaus im Winter mehr Energie verbraucht als es in dieser Zeit erzeugt. Dies wird durch die Energieerzeugung im Sommer jedoch wieder mehr als amortisiert.

Das Fertighaus und die Nachhaltigkeit

Jedes der drei vorgestellten Baukonzepte lässt sich mit dem Fertighausbau vereinen, auch das Plusenergiehaus. Allerdings liegen die Kosten schnell fast doppelt so hoch wie bei einem „normalen“ Haus. Über die Jahrzehnte des geringeren Energieverbrauchts und durch entsprechende Förderungen seitens des Bundes rechnet sich das jedoch oft schon nach einigen Jahren. Neben dem Fertighaus kann auch das Massivhaus als Plusenergiehaus ausgeführt werden. Bauherren sollten sich mit all diesen Konzepten auseinandersetzen, bevor sie sich für eines davon entscheiden – unabhängig von vorheriger Prägung oder Stereotypen.

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