Sweet Seventies – eine Periode der Widersprüche

Sweet Seventies – eine Periode der Widersprüche

Elton John, Queen und Andy Warhol – diese Persönlichkeiten prägten das farbenfrohe Disko-Jahrzehnt. Aber auch Anti-Atomkraft-Demos, Ölkrise und RAF-Terrorismus sind ein Teil der 70iger Jahre. Eben dieses spannende Jahrzehnt erlebt jetzt ein Revival.

Eine zeittypische Einrichtung im Stil der 70iger Jahre

Die 70er Jahre – für viele Menschen eine Zeit an die sie sich gern zurückerinnern. Käseigel, Flockatiteppich, Räucherstäbchen, Lavalampe & Co. – es war eine Zeit, in der erlaubt war, was gefällt. Es war eine Zeit der schrillen Farben und Muster und heute kann sich jeder, eben den Charme dieser Zeit wieder zurück in die Wohnung holen. Mittlerweile gibt es wieder eine Menge Einrichtungsgegenstände aus dieser Zeit und wem die Einrichtung zu wenig ist, der kann die alten Zeiten mit den verfügbaren Retrotapeten wieder aufleben lassen.

Retrotapeten der 70er – was ist das?

Die Tapeten der 70er Jahre fallen vor allem durch ihre großflächigen Muster sowie den dominanten Farben auf. Bei den plakativen sehr grafischen Formen handelt es sich um Muster wie Wellen, Karos, Streifen, Blumen oder Kreise. Diese sorgten oft für verwirrte oder überreizte Augen und waren typisch für diese Zeit. Bei den Farben wurden kräftige Farbtöne bevorzugt, die von Orange bis Braun, sowie Grün und Pink reichten. Doch auch Fototapeten waren für die 70er Jahre typisch.

Für die Herstellung der Tapeten wurden zumeist eine hohe Grammatur verwendet, sodass es sich überwiegend um Papiertapeten handelte. Doch auch Textiltapeten gab es ebenso wie Vlies- oder Satin-Tapeten, die sich durch ihre lange Haltbarkeit auszeichneten sowie durch ihre Lichtbeständigkeit. All das war nicht unüblich für die Tapeten der 70er Jahre. Wer heute auf der Suche nach Tapeten im Stil der 70er Jahre ist, der sucht nach Vintagetapeten, die auch als Retrotapete bekannt sind.

Akzente aus Plastik & gemütliche Kuschelecken

In den 70er Jahren waren spießige Akzente nicht bekannt, sondern alles musste weltoffen sein. Die gemusterten Hochfloorteppiche waren ein Stilmittel, das aus keinem Haushalt wegzudenken war, denn sie dienten auf dem Boden als Blickfänger. Natürlich gab es vor den Fenstern farbenfrohe Vorhänge und weitere wichtige Accessoires waren Lampen, deren Schirm aus Kunststoffschlaufen gefertigt waren oder aus einer Glaskugel bestanden. Mit den 70iger begann man zudem Holzimitate zu verbauen, die zu dieser Zeit als besonders modern galten. Zudem durften im Wohnbereich die kuscheligen Ecken nicht fehlen und eben aus diesem Grund nutzte dieser Trend für bequeme Polstermöbel einen Stoffbezug. Aber auch geschichtete Schaumstoffmatratzen mit Decken und Kissen durften es sein.

Das Schlafzimmer in den 70igern

Das gesamte Bett war in den 70er Jahren mit Textilien in den verrücktesten Farben und Mustern bedeckt. Die Betten waren zu dieser Zeit entweder zum größten Teil oder ganz mit Stoffen bezogen, die ebenfalls eine Herausforderung für die Augen darstellten. Auch die Nachttische wurden nicht ausgelassen, ebenso wie die Betten und Kissen. Abgerundet wurde die Optik durch eine große Stehlampe, Spiegelwände und schwere Vorhänge.

Futuristische Möbel und psychedelische Muster

Nicht nur die Mode arbeitete in den 70igern mit ausgeflippten Farbkonzepten, sondern auch die Wohnungen wiesen teilweise provokante Styles auf. In dem Wohnstil dieser Zeit zeigte sich die Flower Power Bewegung, die offene Naturverbundenheit sowie der Kampf um Frieden auf der ganzen Welt. Die Sitzmöbel machten zum Teil einen doch eher futuristisch anmutenden Eindruck und die Lust auf Experimente wirkte sich auch auf die Technologien und Materialien aus. So entdeckten diese Zeit zum Beispiel den Kunststoff für sich, der wunderbar mit Mustern und Farben zu kombinieren ist.

Die grundlegenden Basics der 70iger Jahre

  • Gemusterte Tapeten
  • Blumen
  • Plastik Möbel und Halbschalensessel
  • Ausladende Betten mit Stoffbezug
  • Schrille Farben

Fazit: Farbgestaltung und Design waren das Stilmittel der 70er

Das Design und die Farbgestaltung waren die Stilmittel der 70er Jahre. In dieser Zeit stopfte man die Räume nicht mit Accessoires und Möbeln voll, sondern die großgemusterten Tapeten sowie Raufasertapeten schmückten die Wände der meisten Wohnungen. Dabei war es üblich, diese öfter zu überkleben. Liegen auf dem Boden weiße und schwarze Fliesen, auf denen dann knallrote Möbel stehen und die Muster von den Wänden „schreien“, dann hat man es geschafft, die 70er Jahre zurück in seine eigenen vier Wände zu bringen. Noch heute gibt es viele Clubs oder Bars, in denen diese Elemente zu finden sind, die der alten, aber doch so legendären Flower Power Zeit und Disco Szene gedenken.

Doch damit die Wohnung am Ende nicht so aussieht, als wenn sie einem Fotoalbum entsprungen wäre, sollte der Seventies-Trend nur durch einzelne Highlights aufgegriffen werden. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Eichen-Sideboard handeln, eine Nachttischlampe mit orangefarbenen Schirm oder um Patchwork-Decken und Paisley-Muster.

Ein letzter Tipp: Bei starken Mustern sollte man sich auf begrenzte Flächen beschränken. So sollte nicht der gesamte Boden grafisch ausgelegt werden, sondern hier reicht ein einzelner Teppich. Eine Wand ist voll und ganz ausreichend – also nicht alle Wände mit Tapeten der 70er Jahre tapezieren. Bei der Form der Möbel sollte man ebenfalls flexibel sein und neben gradlinigen, streng geometrischen Stücken auch den einen oder anderen ovalen oder runden Tisch darzustellen.

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